FAO Konferenz „Insects to Feed the World“
Im Mai 2014 fand in den Niederlanden, unweit der Universität Wageningen, die weltweite erste internationale Konferenz über Insekten als Futter- und Lebensmittel statt. 450 Teilnehmer aus 45 Ländern trafen zusammen, um gemeinsam über den aktuellen Stand der Forschung und Entwicklung sowie der gesetzlichen Rahmenbedingungen von Insekten zu sprechen.
Die klare Botschaft nach diesem Zusammentreffen ist, dass Insekten eine praktikable Lösung sind, um auf die bestehenden Ernährungsprobleme zu antworten.
Die FAO schätzt, dass die globale Nahrungsmittelproduktion um über 70 % zu erhöhen ist, um die wachsende Weltbevölkerung von 9 Milliarden Menschen bis 2050 ernähren zu können. Gerade auch in Europa stehen wir vor steigenden Herausforderungen. Wir essen nicht nur zu viel Fleisch, sondern verschwenden auch einen erheblichen Anteil unserer Lebensmittel. Wir verbrauchen in Europa mehr als wir produzieren können, sind daher auch auf andere angewiesen. Die Herstellung von Futtermittel sowie unserer Ernährung steht zunehmend im Wettbewerb um die Ressourcen wie Boden oder Wasser, der Kraftstoffproduktion sowie der Urbanisierung unserer Natur. 70 % der weltweit landwirtschaftlich genutzten Flächen ist bereits direkt oder indirekt der Fleischproduktion gewidmet. Wir benötigen alternative Proteinlieferanten, und Insekten haben ein großes Potential als Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherheit.
Wir reisten also in die Niederlande um an dieser Konferenz teilzunehmen um uns mit Kollegen und Wissenschaftlern auszutauschen. Wir vernetzten uns mit Partnern und anderen, weltweiten Organisationen. Heute arbeiten wir gemeinsam daran, um dieses Thema auf eine höhere Ebene zu bringen und Insekten als Futter- und Lebensmittel auch nach Europa zu bringen. Es sind die Herausforderungen von heute, welche dieses Thema zu einem solch wichtigen machen, und die Chancen von morgen, dass Insekten als „Alternatives Fleisch“ auf unserem Speiseplan landen.
Die Konferenz war ein Meilenstein, zum ersten Mal trafen sich Fachleute aus dem öffentlichen und privaten Sektor sowie der Wissenschaft, die im Bereich von essbaren Insekten arbeiten.
Es gab spannende Vorträge und Präsentationen aus den unterschiedlichen Themenbereichen. In den Pausen und Abendveranstaltungen gab es reichlich Zeit um sich mit allen auszutauschen und gemeinsame Wege und Ziele zu besprechen. Entomophagie ist bereit sich aus der Nische zum Mainstream zu bewegen, auch in Europa, so sind wir überzeugt, wird es nicht mehr lange dauern bis Insekten als Lebensmittel angesehen werden.